Filmtipp: Stille ist ein schönes Geräusch

Kürzlich lief der Dokumentarfilm „Stille ist ein schönes Geräusch“ beim SWR. Regisseurin Nathalie Lamb begleitet darin ertaubte Erwachsene und Kinder in ihrem individuellen Alltag und zeigt wie diese mit ihrer Hörbeeinträchtigung umgehen. Die Personen nutzen zum Teil Gebärdensprache, zum Teil sind sie mit einem Cochlea Implantat (CI) oder mit Hörgeräten versorgt. Eine Person hat sich dafür entschieden, das CI nicht zu nutzen bzw. dieses explantieren zu lassen.

Der Film gibt dabei sehr behutsam die vielfältigen Perspektiven von Menschen wieder, die als gehörlos gelten. Pina lernt mit ihren hörenden Eltern Gebärdensprache. Tamia wird beim Tanzunterricht gezeigt. Romeo, dessen Eltern ebenfalls gehörlos sind, interessiert sich für Martial-Arts und Schauspielerei, er führt den Zuschauern mit beeindruckender Mimik und Körpersprache seine Gebärdenpoesie vor. Anton hat als junger Erwachsener ein CI bekommen und studiert Medizin. Aus der älteren Generation wird Kalle vorgestellt, der nach seinem Hörverlust nun durch das CI wieder hören kann. Zrinka wurde als Kind implantiert, fühlt sich als Erwachsene aber in der Welt der Gebärdensprache zuhause, in der sie sich entfalten kann wie sie ist. Sie engagiert sich jetzt für die Bedürfnisse von Gehörlosen.

Unter den SHG-Schlappohren wurde der Film als „beeindruckend“ gelobt, teils sogar zweimal angeschaut, in manchen Aussagen haben sich einige Schlappohren wiedererkannt, es wurde deutlich, dass es nicht „die eine Lösung“ für alle Menschen mit Hörbeeinträchtigung gibt. Und auch im Filmtitel finden sich einige Schlappohren wieder, trotz aller Vorteile der technischen Hörhilfen, lieben wir auch mal die Stille.

Der Dokumentarfilm ist in der ARD-Mediathek bis 12.02.2025 verfügbar: „Stille ist ein schönes Geräusch“

Aktuelle Fragen zur Sicherung der CI-Nachsorge

Bericht vom 16. Cochlea- Implantat-Symposium am 08.-09 11.2024 in St. Wendel

Am zweiten Novemberwochenende findet in St. Wendel seit vielen Jahren das CI-Symposium statt – dieses Jahr unter dem Motto „CI – Im Wandel zwischen Wissenschaft und Politik“. Veranstalter dieser beliebten Informationsreihe sind die Mediclin Bosenberg Kliniken. An zwei Tagen treffen sich Ärzte, Therapeuten, Hörgeräteakustiker, Hersteller von CI sowie Technikzubehör, Selbsthilfegruppenleiter  und natürlich CI-Träger und Anwärter. Fünf Mannheimer Schlappohren, darunter Sprecherin und Sprecher der SHG, waren dabei und waren sich einig, dass sich der Weg ins Saarland gelohnt hat. 

5 Mannheimer Schlappohren auf dem CI-Symposium in St. Wendel

Freitag und Samstag  fanden Vorträge mit anschließender Fragerunde statt. Dieses Jahr war die CI-Nachsorge ein großes Thema. Wie kann die für Patientinnen und Patienten  garantierte lebenslange Nachsorge gesichert werden? Ebenso ging es um die Frage, ob ein CI-implantierendes Krankenhaus zur Qualitätssicherung unbedingt  eine Zertifizierung  benötigt. Hier wurde auf höchstem Niveau fachmännisch und  leidenschaftlich diskutiert. In den Pausen und am Ende der beiden Veranstaltungstage bestand erneut die Möglichkeit, sich ausgiebig mit allen Beteiligten auszutauschen. Die Industrieaussteller stellten ihre neuesten Produkte zum Anfassen vor und berieten die Besucher ausführlich. Die Mediclin Bosenberg Kliniken haben ihre Besucher mit reichlich und schmackhafter Bewirtung verwöhnt und selbstverständlich waren alle Vorträge hör-barrierefrei.

Das Programm des CI-Symposiums ist noch abrufbar unter der folgenden Seite der Mediclin Bosenberg Kliniken: https://www.bosenberg-kliniken.de/ci-symposium-2024/

Die Basilika St. Wendelin zählt zu den schönsten Sakralbauten im Saarland