Manchmal ist nur zuviel Ohrenschmalz im Ohr und ein einfacher Gang zum Ohrenarzt könnte die Schwerhörigkeit beheben. Zum Thema „Volkskrankheit“ Schwerhörigkeit hat Jan Teuwsen, Reporter und Redakteur beim SWR, u. a. im März am Tag des Hörens am Kopfklinikum Heidelberg recherchiert. Nun ist der Beitrag online zu hören oder als Lesefassung abrufbar.
Als Fachfrau äußert sich z. B. Sara Euteneuer, HNO-Ärztin am Uniklinikum in Heidelberg, zum allmählichen Hörverlust, der im Alter ein Stück weit normal ist. In jungen Jahren könne die Schwerhörigkeit erblich bedingt sein oder durch Entzündungen des Ohres hervorgerufen werden oder auch durch Lärm bei der Arbeit oder in der Freizeit. Welche Auswirkungen Schwerhörigkeit hat, hat der Reporter u. a. bei der Frankfurter Stiftung für Gehörlose und Schwerhörige sowie bei einem betroffenen Studenten erkundet, der sich in einem Projekt engagiert und schwerhörigen Kindern und Jugendlichen vermittelt, wie sie mit der eigenen Schwerhörigkeit selbstbewusster umgehen können. Auch eine Mitarbeiterin des „Projekt Beethoven“ in Düsseldorf kommt zu Wort. Das Caritas-Projekt bietet Beratung für ältere Schwerhörige zu unterschiedlichen Hilfsmitteln und Unterstützungsmöglichkeiten, um den psychischen und sozialen Folgen, die
durch eine Schwerhörigkeit entstehen können, zu begegnen.
Zum Ansatz der Hörgeschädigten-Pädagogik heißt es in dem Beitrag:
„Die eigene Höreinschränkung nicht als Mangel zu sehen, sondern als Teil der Identität, die es eben mit sich bringe, anders zu kommunizieren. Wer seine Höreinschränkung akzeptiert, so der Tenor, kann auch selbstbewusst für sich sorgen, um Hilfe zu bekommen, wenn sie nötig wird.“
SWR2/Jan Teuwsen
Nach Forschungen der Universität Leipzig gibt es deutliche Hinweise, dass schlechtes Hören das Risiko einer Demenz-Erkrankung erhöht. Auch darauf geht der Beitrag ein sowie auf Möglichkeiten gegenzusteuern und mit ausgefeilten Hörgeräten und Cochlea Implantaten sowie ggf. medikamentös und je nach Ursache die Schwerhörigkeit zu behandeln. Ein gut eingestelltes Hörsystem verbessert die Kommunikation und erhöht die Lebensqualität. Dass Technik aber nicht alles ist, vermittelt in dem Beitrag ein Besuch bei einem Seminar von Jochen Müller. Auch nach der Anpassung von Hörsystemen merken Betroffene, dass sie noch ihre großen Probleme haben, so der Schwerhörigen-Coach. Als schwerhöriger Mensch gelte es, den Mut zu entwickeln, miteinander darüber zu sprechen und zu lernen, für sich selbst zu sorgen.
„Was Schwerhörigen hilft – Neue Technik und Selbstbewusstsein“ steht bei SWR2 Wissen als Hörbeitrag sowie als Lesefassung in einem Manuskript zum Download zur Verfügung: Was Schwerhörigen hilft – neue Technik und Selbstbewusstsein
(Quelle: SWR2 Wissen/ Jan Teuwsen)